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Deutsches Brot ist Weltkulturerbe

Michaela Hasenpusch • Feb. 16, 2021

Wissen wir Deutschen es zu schäzten?

Deutsches Brot ist weltweit beliebt und absolut einzigartig in seiner Vielfalt!

 

Mehl, Wasser, Salz und wenig Hefe: Nur vier Zutaten braucht es für ein gutes deutsches Brot. Daraus sind in Deutschland inzwischen 3.200 verschiedene Brotsorten entstanden.

2014 wurde die deutsche Brotkultur zum Immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO ernannt.

 

Die deutsche Brotkultur ist geprägt von vielen Bräuchen und Traditionen und steht vor allem für eines: Geselligkeit. Wer erinnert sich nicht gerne an eine deftige Brotzeit nach einer Wanderung oder einfach in geselliger Runde bei Bier und Wein? Auch mit der Kirche ist die Brotkultur eng verbunden: Brot steht für den Leib Christi, oder das Erntedankbrot. Gerne schenken wir zum Einzug neuer Nachbarn Brot und Salz für gute Nachbarschaft. 

 

Weltweit ist die Beliebtheit von Brot stark auf dem Vormarsch und sogar in Japan und China – also traditionelle Reisländer – wächst das Verlangen und der Bedarf nach Brot stetig. Die Experimentierfreude und das Interesse, der für uns exotischen Länder, Brot mit deren Küchen zu kombinieren wächst rasant.

 

Aber was bedeutet Immaterielles Weltkulturerbe?

Die Definition lautet: Von menschlichem Wissen und Können getragen. Von Generation zu Generation weitergegeben.

 

Das ist ein Auftrag und Versprechen zugleich. Doch laufen wir Gefahr unser weltweit geschätztes Erbe aufzugeben?

 

Ich kenne wenige Länder, wo Essen einen so geringen Stellenwert hat und so wenig vom Einkommen für Lebensmittel ausgegeben wird, wie in Deutschland. Das Einkaufsverhalten der Deutschen vor allem in Bezug auf Brot, aber auch auf Fleisch und Gemüse hat sich massiv verändert. Rund 2/3 aller Brote werden im Supermarkt oder beim Discounter gekauft und nicht mehr in der Handwerksbäckerei. Es ist praktisch und bequem alles „unter einem Dach“ einzukaufen -immer frisch aufgebackene Backwaren zu erhalten, unabhängig von Zusatz- und Inhaltsstoffen und/oder Herkunft. Günstig ist es noch dazu.

 

Das Sprichwort: „Vieles lernt man erst zu schätzen, wenn man es nicht mehr hat“, trifft hier den Nagel auf den Kopf. Was denken Sie antworten Ihnen Menschen die längere Zeit im Ausland verbracht haben, was sie an Deutschland vermissen? Meist wird als Erstes genannt:  Gutes deutsches Brot! Jeder Vierte vermisst es so sehr, dass ein kleiner Vorrat ins Reisegepäck wandert.

 

Das sagt glaube ich alles aus. Für mich ist es wichtig, dass Bäckerhandwerk zu erhalten, genug „Jungbäcker und Bäckerinnen“ für den Beruf zu begeistern und ihnen echte Zukunftsperspektiven zu bieten. Sollte uns das nicht gelingen verlieren wir ein Teil unserer Kultur und Gesellschaft.

 

Deutsches Brot ist ebenso berühmt wie die Esskultur Frankreichs, der Chianti aus Italien, Kaffee- und Kakaobohnen aus Südamerika und der Tee aus Afrika. Darauf können wir stolz sein! Jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass unsere traditionellen Backwaren weiterleben und nicht zur Kindheitserinnerung werden.


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